Skoda Superb Style 2.0 TDI SCR DSG
Er ist einer, der nicht so genau weiß wo er hingehört: der Skoda Superb. Das Kraftfahrtbundesamt ordnet ihn in die Mittelklasse ein, wo er mit Kollegen wie dem Ford Mondeo oder dem Audi A4 zu tun hat. Nicht wenige Fachleute sehen den Tschechen hingegen in der oberen Mittelklasse zu Hause, wo die E-Klasse von Mercedes und der 5er-BMW die Platzhirsche sind. In jedem Fall aber ist er ein ernst zu nehmender Konkurrent. Rund 15.000 Exemplare des als Limousine und Kombi angebotenen Superbs verkauft die tschechische VW-Tochter jedes Jahr alleine in Deutschland.
Wir machten uns selbst ein Bild und nahmen die allradangetriebene Limousine mit dem 190 PS starken Dieselmotor, Sechsstufenautomatik und gehobener Style-Ausstattung unter die Lupe. Der Listenpreis von 39.790 Euro spricht für Mittelklasse. Ein vergleichbarer VW Passat, der sich die Plattform mit seinem Konzernbruder teilt, ist sogar noch ein paar Scheinchen teurer. Mit 4,86 Metern ist die Limousine aus Mlada Boleslav allerdings zehn Zentimeter länger als die aus Wolfsburg.
Die machen sich zum einen beim Platzangebot für die Fondpassagiere, vor allem aber beim Gepäckraum bemerkbar. Rekordverdächtige 620 Liter passen zwischen Rücksitze, Hutablage und Heckklappe.
Jawohl: Heckklappe, nicht Kofferraumdeckel, denn der Superb ist ein waschechter Fünftürer und damit ebenso wie die Kombiversion auch für anspruchsvollere Transportaufgaben geeignet. Bei komplett umgeklappten Rücksitzlehnen und dachhoher Beladung ist Platz für fast 1,8 Kubikmeter Frachtgut.
Optisch kommt der Superb allerdings gar nicht wie ein Frachter rüber. Das expressionistische Blechkleid mit klaren Linien und die Viertürer-Silhouette verleihen dem Skoda Eleganz, die sanft abfallende Dachlinie und die großen Räder Dynamik. So soll ein Automobil der oberen Mittelklasse heute aussehen. Und so fährt es sich auch. Das Vierzylinder-Turbodieseltriebwerk macht dem 1,8-Tonner ganz schön Beine.
Der Spurt von Null auf Hundert wird in weniger als acht Sekunden absolviert und wer Lust und Platz hat, darf seinem Ziel mit bis zu 230 km/h entgegenfliegen. Wer auf der Landstraße seinen Fahrspaß haben möchte, wird das maximale Drehmoment von 400 Nm zu schätzen wissen, das im alltagsrelevanten Drehzahlbereich zwischen 1750 und 3250 U/min seine volle Kraft auf den Asphalt bringt. Ein Trinker ist der Tscheche nicht. Selbst bei flotter Fahrweise genehmigte er sich bei den Testfahrten nicht mehr als sechs Liter Diesel auf hundert Kilometern.
Das mehr auf Komfort eingestellte, als auf Krawall gebürstete Fahrwerk schluckt auch gröbere Fahrbahnunebenheiten souverän und verhindert zuverlässig, dass sich der Herr Direktor auf dem rechten Rücksitz den Kaffee über die weiße Weste kippt. Dank der direkten Lenkung, intelligentem Allradantrieb und einem ganzen Heer an Assistenten hat es der Chauffeur recht leicht, auf dem rechten Pfad zu bleiben.
Neben den üblichen elektronischen Helferlein sind unter anderem eine Querdifferentialsperre, ein Frontradar inklusive City-Notbremsfunktion sowie ein Kurvenlichtsystem mit Autobahn-, Stadt-, Oberland- und Schlechtwettermodus an Bord. Weitere Sicherheitstechnik wie der Spurhalte- und der Parklenkassistent kosten Aufpreis.
Nicht gekleckert wurde bei der Komfortausstattung. Serienmäßig sind unter anderem ein hochwertiges Musiksystem, die Smartphoneanbindung, das schlüssellose Zugangs- und Startsystem, die Zweizonen-Klimaautomatik, das kühlbare Handschuhfach, der Tempomat, getönte hintere Scheiben und elektrisch verstellbare Vordersitze mit Lendenwirbelstütze. „Simply clever” nennt Skoda den Eiskratzer im Tankdeckel, die Taschenlampe im Kofferraum und die Regenschirme in den vorderen Türen.
Test-Fazit: Für uns zählt die Skoda Superb Limousine Style 2.0 TDI SCR DSG 4×4 zur oberen Mittelklasse, denn: Die Anmutung, die Maße und das Fahrgefühl sind eindeutig mehr als nur Mittelklasse.
Alle weiteren Infos über den Skoda Superb Style findest du hier: www.skoda-auto.de