Gefahren im Herbst

Wildwechsel, Nebel, rutschige Fahrbahn: Insbesondere nach dem Umstellen der Uhren auf die Winterzeit lauern zahlreiche Herbstgefahren im Straßenverkehr. Die Dämmerung bricht früher herein und das Wild ist bereits in den früheren Abendstunden unterwegs. Außerdem verschlechtern Regen, Nebel und eine tiefstehende Sonne die Sicht.

An rund 10 Prozent aller Verkehrsunfälle sind Wildtiere beteiligt. Ein besonderes Risiko besteht in .der Dämmerung und nachts, da es zu diesen Zeiten verstärkt zu Wildwechsel kommt. Auf Straßen im Wald sowie entlang unübersichtlicher Feldränder und Hecken gilt es, besonders vorsichtig zu fahren und den Straßenrand im Blick zu behalten. Durch eine erhöhte Bremsbereitschaft, herabgesetzte Geschwindigkeit und genügend Abstand zum Vorausfahrenden können Wildunfälle vermieden werden.

Wenn Wild zu sehen ist, hilft kontrolliert abbremsen, hupen und abblenden, damit die Tiere einen Fluchtweg finden können. Keine Ausweichmanöver riskieren, wenn ein Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden ist, das Lenkrad gut festhalten und kräftig bremsen. Danach sollte die Unfallstelle gesichert und, auch wenn das verletzte Wild im Wald verschwunden ist, die Polizei informiert werden. Diese stellt eine Wildunfallbescheinigung am Unfallort aus, welche für die Schadenregulierung mit der Versicherung notwendig ist.

Bei eingeschränkter Sicht durch Nebel empfiehlt sich eine vorausschauende Fahrweise mit angepasster Geschwindigkeit. Es gilt die Faustformel „Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit“. Liegt die Sichtweite unter 50 Metern, sollte der Tacho also nicht mehr als 50 km/h anzeigen. Eine gute Orientierung liefern die Leitpfosten am Straßenrand, die auf Landstraßen und Autobahnen im Abstand von 50 Metern aufgestellt sind.

Besonders wichtig im Herbst ist eine gute Sicht durch die Frontscheibe, deshalb sollten die Scheiben regelmäßig von innen und außen gereinigt werden. Am besten mit einem trockenen, sauberen Lappen nach wischen, um Schlieren zu vermeiden. Diese beeinträchtigen sonst bei tiefstehender Sonne oder beim Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge die Sicht und damit die Fahrsicherheit.

Bei Dunkelheit, diffusen Lichtverhältnissen, Nebel oder Nässe sind alle Verkehrsteilnehmer besonders gefordert. Besonders für Radfahrer und Fußgänger ist es jetzt schwer, sich von ihrer Umgebung abzuheben und aufzufallen. Wer dunkel gekleidet ist, wird von einem Autofahrer bei schlechten Sichtverhältnissen erst aus rund 25 Metern Entfernung gesehen. Bei einer Notbremsung braucht ein 50 km/h schnelles Auto jedoch ca. 28 Meter bis zum Stillstand. Zu lang, um im Ernstfall rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Kleidung mit reflektierenden Materialien verbessert die Sichtbarkeit auf bis zu 140 Meter.

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