Sicher auf Eis und Schnee

Winter Tipps: Sicher auf Eis und Schnee, Tempo drosseln und Abstand halten

Glatteis, Schnee, Matsch, schlechte Sicht: Wer auf winterlichen Straßen sicher ans Ziel kommen will, muss seine Fahrweise den widrigen Verhältnissen anpassen. Die Sachverständigen von DEKRA haben dafür ein paar Tipps parat.

Keine Hektik: Wenn die Nachrichten glatte Straßen melden, heißt das für Autofahrer, mehr Zeit einplanen und früher starten. Hektik, Ungeduld und forsche Fahrweise führen im Winter noch leichter als sonst zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Bei extremer Witterung kann auch der Umstieg auf Bus und Bahn sinnvoll sein.

Abstand rauf, Tempo runter: Auf Schnee und Eis verlängert sich der Bremsweg, das Fahrzeug lässt sich schwieriger steuern und bricht schneller aus. Ein größerer Sicherheitsabstand und geringeres Tempo sind angesagt. Außerdem immer den Straßenzustand und die anderen Fahrzeuge gut im Blick behalten.

Gefühlvolle Fahrweise: Gefragt ist auch eine gefühlvolle Fahrweise. Ruppiges Bremsen, hektisches Beschleunigen und schnelle Lenkbewegungen können das Fahrzeug leichter aus der Spur bringen.

Notfalls in die Eisen: Fahrer von Fahrzeugen mit ABS (89 Prozent der Pkw) sollten in Notsituationen voll in die Bremsen steigen und auf der Bremse bleiben, damit das Bremssystem voll anspricht. Das gilt auch dann, wenn um ein Hindernis gelenkt werden muss oder das Fahrzeug ins Schleudern gerät. Ein ausbrechendes Fahrzeug dreht sich dann eher auf der Stelle, bleibt also auf der Fahrbahn.

Es wird empfohlen, das Verhalten in Notsituationen bei einem Fahrsicherheitstraining zu üben. Aufgepasst: Auf rutschigen Straßen ist zudem volle Aufmerksamkeit gefragt. Achten Sie vor allem auf die anderen Fahrzeuge. Am Steuer nebenbei Mails schreiben oder das Navi programmieren, geht gar nicht.

Bei Tempo 50 bedeutet eine Sekunde Unaufmerksamkeit 14 Meter Blindflug. Auch Müdigkeit und Medikamente können die Reaktionszeiten und damit den Anhalteweg verlängern.

Nicht überrumpeln lassen: Die Straßenverhältnisse können sich von Moment zu Moment stark ändern. Selbst bei Temperaturen über dem Nullpunkt kann in kalten Bereichen, wie zum Beispiel auf Brücken, in Waldstücken oder auf freien Flächen, plötzlich tückisches Glatteis auftreten und den Fahrer überrumpeln.

Blitzeis: Vor Blitzeis müssen sich Autofahrer besonders in Acht nehmen. Es ist deshalb so gefährlich, weil es überraschend auftritt. Blitzeis entsteht, wenn Regen nach längerem Frost auf eine kalte Fahrbahn fällt und sich sofort in Glatteis verwandelt. Bei ersten Anzeichen von gefrierendem Regen sollte man möglichst umgehend einen Parkplatz ansteuern und den Winterdienst abwarten.

Nicht blind vertrauen: ABS, ESP und Allradantrieb bieten dem Autofahrer auf glatten Straßen eindeutig mehr Stabilität und Sicherheit und können Fahrfehler zum Teil ausbügeln. Ein Ersatz für vorsichtige Fahrweise sind sie nicht. Fährt man zu schnell, können selbst die modernsten Assistenzsysteme nicht verhindern, dass das Fahrzeug aus der Kurve fliegt oder – noch schlimmer – in den Gegenverkehr fährt. Die Gesetze der Physik lassen sich nicht außer Kraft setzen.

Licht an: Wer im Winter frühzeitig das Licht einschaltet, tut etwas für die Sicherheit auf der Straße. Bei starkem Schneetreiben ist es ratsam, zwischendurch anzuhalten und die Scheinwerfer wieder frei zu machen.

Frostschutz nachfüllen: Bei Schmuddelwetter steigt der Wischwasserbedarf sprunghaft an. Hier heißt es: regelmäßig nachfüllen. Nach dem Einfüllen des Frostschutzmittels unbedingt mehrmals die Scheibenwaschanlage betätigen, damit der Frostschutz auch in die Leitungen gelangt und die Flüssigkeit dort nicht einfriert.

Verkehrsfunk hören: Starke Schneefälle, Stürme und Blitzeis werden in der Regel angekündigt. Eventuell ist es besser, eine Fahrt zu verschieben, wenn der Wetterbericht chaotische Verhältnisse auf den Straßen vorhersagt.

Gefüllter Tank: Sitzt man im Winter im Stau fest, kann es schnell ungemütlich werden. Mit einem gut gefüllten Tank übersteht man auch längere Wartezeiten. Bei längeren Fahrten dürfen auch eine wärmende Decke, ein heißes Getränk und ein Notproviant nicht fehlen.

Die Mischung macht’s: Autofahrer sollten Winterscheibenreiniger-Konzentrate nur in verdünnter Form verwenden. Unverdünnte Scheibenreiniger-Konzentrate können auf den Scheiben schmieren und den klaren Durchblick behindern.

Wer sich im Winter an diese Tipps hält, ist einigermaßen sicher auf Eis und Schnee unterwegs.

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