Mitsubishi iMiEV
Alltagstauglicher City-Stromer – Sparsamer Elektro-Kleinwagen mit Platz für vier Personen
Wie schwer sich die Hersteller in Sachen Elektroauto tun, zeigt die Tatsache, dass der Mitsubishi iMiEV (baugleich mit Citroen C-Zero und Peugeot iOn) nun schon seit über zwei Jahren auf dem europäischen Markt und technisch immer noch auf dem aktuellen Stand ist.
Elektroautos neueren Datums wie der VW e-up !, Renault Zoe oder BMW i3 bieten zwar ein moderneres Design und diverse Zusatzausstattungen, aber in punkto Reichweite und Funktionalität sind größere Fortschritte kaum erkennbar.
Der Preis ist heiß
Große Unterschiede gibt es allerdings beim Preis. So ist der e-up! schon ab 26.900, der Zoe ab 21.700 Euro zu haben. Bei letzterem schlägt allerdings eine saftige Monatsmiete in Höhe von 79 Euro für die Batterie zu Buche. Der i3 ist standesgemäß ab 34.950 Euro zu haben, mit einigen sinnvollen Extras ist die 40.000er Marke aber schnell überschritten.
Mit 29.300 Euro liegt der iMiEV (innovative Mitsubishi Electric Vehicle), der inzwischen weltweit mit mehr als 10.000 Exemplaren im Einsatz ist und unter anderem mit einer neuen Innenausstattung, einer Fernbedienung zur Voreinstellung der Fahrzeugklimatisierung und beheizbaren Vordersitzen optimiert wurde, ausstattungsbereinigt ganz gut im Rennen.
Das Sicherheitsniveau geht in Ordnung. Immerhin absolvierte der Mitsubishi-Stadtstromer den EuroNCAP-Crashtest mit vier von fünf möglichen Sternen. Das Sicherheitspaket entspricht unter anderem mit Front-, Seiten- und Kopfairbags, ABS mit EBD sowie elektronischer Stabilitäts- und Traktionskontrolle dem allgemeinen Standard.
Gut ausgestattet
Auch auf der Komfortseite lässt sich der Mitsubishi iMiEV nicht lumpen. Serienmäßig sind außer den genannte Features immerhin Klimaanlage, Zentralverriegelung, elektrisch bedienbare Scheibenheber (vorne und hinten) und Außenspiegel sowie ein Audio-System mit Radio-CD-MP3-Kombination und USB-Anschluss.
Der funktional orientierte Innenraum bietet Platz für vier Personen, hinten bei Erwachsenen mit eingeschränkter Kniefreiheit.
Das Gepäckabteil fällt mit 150 Litern nicht gerade üppig aus. Bei umgelegten Rücksitzlehnen sind immerhin 405 Liter möglich.
Ganz normal fahren
Das Cockpit ist zwar von der Instrumentalisierung her unter anderem mit Ladeanzeige statt Drehzahlmesser ganz auf den Elektrobetrieb abgestimmt. Trotzdem ist die Bedienung kein Problem. Wichtige Funktionen liegen in Griffnähe, der Mitsubishi iMiEV lässt sich wie ein ganz normaler Kleinwagen fahren.
Anders verhält sich das bei der Akustik. Mit einem unüberhörbaren Piepton signalisiert der Stadtstromer Startbereitschaft. Ein leichter Druck aufs Gas-(Strom-)-Pedal und ab geht die Elektro-Post mit überraschendem Temperament.
Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der leer 1185 Kilogramm schwere iMiEV zwar knapp 16 Sekunden. Dafür bietet der an der Hinterachse montierte Elektromotor mit 49 kW/67 PS sein stattliches maximales Drehmoment von 189 Nm schon ab null u/min an. Wer will, kann damit so manchem sportlichen Nachbarn an der Ampel beim Sprint auf den ersten Metern schon mal den Schneid abkaufen.
Kein Topsportler
Bei einer (abgeregelten) Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h sollte man sich auf der Autobahn allerdings maximal auf die mittlere Spur beschränken, wenn man es sich mit den Eiligen ganz links nicht verderben will. Aber dafür ist der Mitsubishi iMiEV schließlich auch nicht konzipiert. Das Elektro-Konzept mit seinen speziellen verbrauchsoptimierten Zutaten wie der Rekuperation, bei der die Bremsenergie für Zuladung des Akkus sorgt, bewährt sich überwiegend im Stadtverkehr. Eine Stop-Start-Automatik wie beim Verbrennungsmotor ist nicht nötig, da der Verbrauch des Elektromotors im Stand gleich null ist.
Der Verbrauch hängt noch deutlicher als bei Verbrennungsmotoren von der Gasfuß-Disziplin, aber auch weiteren Faktoren wie der Beachtung der Verbrauchsanzeige ab. Mitsubishi gibt 13,5 kWh auf 100 Kilometern und eine Reichweite von 150 Kilometern an.
Sparen mit Disziplin
Die Kosten pro 100 Kilometer würden sich demnach bei einem kWh-Preis von 0,30 Euro auf 4,05 Euro belaufen, die Schadstoffemission am Fahrzeug ist gleich null. Dabei sind allerdings die Emissionen bei der Stromerzeugung nicht berücksichtigt, die pro Kilowattstunde von 0 bei Solar oder Windenergie bis zu 1153 g CO2 pro kwh bei Braunkohlekraftwerken reichen.
Nicht nur die Fahrermentalität, auch die Nutzung zusätzlicher Verbraucher wie Klimaanlage, Sitzheizung, Radio, Licht oder Scheibenwischer haben einen mehr oder weniger starken Einfluss auf Verbrauch und Reichweite. Eine Vollladung via 220-Volt Wechselstrom-Hausanschluss dauert 6 bis 8 Stunden. Die Schnellladung via Gleichstrom-Station nimmt nur 30 Minuten (80 Prozent) in Anspruch.
Echtes Stadtauto
Die stadtgerechten Abmessungen (Länge 3,48, Breite 1,75, Höhe 1,61 Meter), eine gute Übersicht dank kurzer “Motorhaube” und Steilheck sowie ein rekordverdächtiger Wendekreis von 9 Metern machen den iMiEV zum idealen Stadtauto, das Einpark- und Wendemanöver fast spielerisch absolviert.
Obwohl sich der Mitsubishi iMiEV nicht unbedingt durch sportliche Qualitäten auszeichnet und das Fahrwerk (vorne Einzelradaufhängung an McPherson-Federbeinen, hinten De-DionAchse) eher komfortabel abgestimmt ist, verhält er sich auch bei flotter Kurvenfahrt recht unproblematisch. Die Bremsen (vorne Scheiben, innenbelüftet, hinten Trommel) sorgen bei Bedarf für adäquate Verzögerung.
Fazit: Der Mitsubishi iMiEV ist für alle, die überwiegend in der Stadt unterwegs sind, eine umweltfreundliche und – die gebotene Fahr- und Ladedisziplin unterstellt – alltagstaugliche, aber bei der Anschaffung nicht gerade billige Alternative.
Weitere Infos über den Mitsubishi iMiEVfindest Du unter: www.mitsubishi-motors.de